Hausarztpraxis Goslar
DR. MED CHRISTINE ROSE
Fachärztin für Allgemeinmedizin


Liebe Patienten,

die Frage nach den Covid-19 Impfungen bei Jugendlichen, d.h. 12 bis 17 Jährigen ist ein Thema, in denen wir in den Medien sehr unterschiedliche Dinge hören.

Ich möchte Ihnen, wenn auch sehr vereinfacht, ein paar Punkte auflisten, damit Sie Ihre Entscheidung treffen können.

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Die Effektivität des verwendeten mRNA-Impfstoffs ist in dieser Altersgruppe sehr hoch, tendenziell höher als bei Erwachsenen. In einer amerikanischen Studie werden unter den geimpften Jugendlichen keine Covid-19 Erkrankungen beobachtet.

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Impfreaktionen treten bei Jugendlichen insbesondere nach der zweiten Impfung tendenziell etwas häufiger auf als bei Erwachsenen.

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Über schwere Nebenwirkungen gibt es keine Berichte, wobei der Beobachtungszeitraum zu kurz ist und die Studiengröße zu klein, um darüber sehr verlässliche Aussagen machen zu können. Deswegen spricht die STIKO auch noch keine Impfempfehlung aus.

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Es gibt Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung bei jungen vor allem männlichen Erwachsenen als Folge des mRNA-Impfstoffs. Allerdings sollte bedacht werden, dass es generell bei vielen Viruserkrankungen auch zu Herzmuskelentzündungen kommen kann. Das ist allerdings eine sehr seltene Ereignis. Es wird generell empfohlen, dass Menschen sich nach der Impfung körperlich etwas ausruhen und in der Woche danach keinen Leistungssport machen. Weiterhin wird empfohlen das bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zum 25igsten Lebensjahr ein Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfung von mindestens vier Wochen eingehalten wird.

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Die STIKO empfiehlt mittlerweile die Impfung bei 12 – 17 Jährigen.

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Der Verlauf natürlicher Covid-19 Erkrankungen ist bei Jugendlichen ohne Vorerkrankungen zumeist sehr milde, häufig sogar asymptomatisch.

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Als schwere Folgeerkrankung der Covid-19 Infektion bei Kindern und Jugendlichen zählen das schwere inflammatorische Syndrom (PIMS, paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) und das Long Covid Syndrom, es gibt aber noch keine abschließenden Ergebnisse darüber, wie viele dieser Erkrankungen durch eine Impfung verhindert werden können, da müssen wir noch auf die Resultate von Studien warten.

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Die Wahrscheinlichkeit, dass wir gerade zum Herbst ansteigende Zahlen mit der sehr ansteckenden Delta Variante bekommen, ist extrem hoch. Daher werden gerade bei laufendem Schulbetrieb sich sehr viele Jugendliche mit dem Covid-19 Virus anstecken. Wir müssen trotzdem den Schulbetrieb aufrechterhalten, wir können unseren jungen Menschen nicht noch ein weiteres Jahr mit derartigen Unterbrechungen ihres Rechts auf Bildung und Schule zumuten.

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Die generelle Sicherheit von sehr vielen Impfstoffen können wir gut abschätzen. Das Covid-19 Virus und all die Varianten kennen wir noch nicht sehr gut, wir wissen aber, dass das Virus zum Beispiel Schäden am Gefäßsystem hinterlassen kann.

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Für den Verlauf der Pandemie wäre eine Impfung der Jugendlichen sinnvoll, auch um für diese Altersgruppe Mobilität, Bildung und soziale Kontakte nicht erneut einschränken zu müssen.

Liebe Sorgeberechtigte, diskutieren Sie die Impfung mit Ihren Kindern und melden Sie sich, falls Sie Rückfragen haben.

Mit herzlichen Grüßen