Hausarztpraxis Goslar DR. MED CHRISTINE ROSE Fachärztin für Allgemeinmedizin
Was ist Methadon und wie wirkt es?
Methadon ist ein künstlich hergestelltes Opiat und wurde ursprünglich als starkes Schmerzmittel entwickelt.
Es wirkt an den gleichen Bindungsstellen im Gehirn, an denen auch Heroin wirkt.
Es wird im Magen /Darmtrakt aufgenommen, d.h. es kann geschluckt werden.
Methadon hat eine sehr lange Wirkungszeit, bis zu 40 Stunden nach der Einnahme ist immer noch die Hälfte davon im Körper vorhanden.
Es gibt vom Methadon zwei unterschiedliche Moleküle ein rechtsdrehendes und ein linksdrehendes Molekül. Im Polamidon ist nur das
linksdrehende Molekül vorhanden. Wir verwenden in unserer Praxis im wesentlichen Polamidon.
Methadon verhindert bei ausreichender Dosierung sämtliche Heroinentzugserscheinungen, es nimmt die Gier nach Opiaten,
macht aber keinen Kick.
Mit Methadon ist man voll arbeitsfähig oder in der Lage, die Schule zu besuchen.
In ausreichend hoher Dosierung kann es zudem eine blockierende Wirkung entfalten, d.h. zusätzlicher Heroinkonsum wirkt nur
noch schwach oder gar nicht mehr.
Welche Nebenwirkungen treten auf?
Vermehrtes Schwitzen, diese Nebenwirkung verschwindet aber oft nach einigen Wochen, gelegentlich kann sie jedoch anhalten.
Gewichtszunahme, die auch willkommen sein kann.
Verstopfung
Hormonveränderungen - Dies kann zu Problemen im Sexualbereich und zu Menstruationsstörungen führen. Bitte sprechen Sie uns an,
wir können Ihnen nach einer Laborbestimmung vielleicht mit bestimmten Hormonpräparaten helfen.
Ausgeprägte Opiatabhängigkeit: Methadon selbst besitzt hohes Suchtpotential, der Entzug vom Methadon ist ähnlich schwer wie vom
Heroin, dauert aber wesentlich länger.
Gelegentlich Müdigkeit und depressive Verstimmungen.
Störungen der Reizleitung am Herzen, deshalb führen wir regelmäßige EKG Kontrollen, gerade bei höherer Dosierung durch.